Von Läusen, schlafenden Fröschen, Schokolinsen und Alzheimer
Für viele Moslems war es eine traumatische Erfahrung, seinerzeit zu erfahren, dass Gelatine aus Schweineknochen produziert wird. Damit waren auch unweigerlich Gummibärchen, Hexenschuhe und Colorados vom Speiseplan gestrichen. Subtiler wurde es, wenn es darum ging Gerüchte von Wahrheiten zu trennen und auf Unvermitteltes wie Schweineschmalz in Brezeln oder Alkoholika in Süßigkeiten zu stoßen.
Wirklich schwierig wird es aber, wenn es um Zusatzstoffe und E-Nummern in Zutatenlisten geht. Das dieses Thema nicht nur für Moslems, sondern für jeden, der sich einigermaßen um sein Wohlergehen sorgt, relevant ist, wird klar, wenn man sich ein wenig näher mit dem Thema befasst.
Rot? Na klar. Läuse!
Stell Dir vor Du bist Lebensmitteltechniker und möchtest eine Schokolinse rot färben. Was läge da näher, als eine Handvoll Läuse zu trocknen und zu einem roten Pulver zu vermahlen? Wenn es nicht so traurig wäre, müsste man fast darüber schmunzeln, welch perfiden Ideen die Lebensmittelindustrie uns und unseren Kindern zum Fraß vorwirft. Das Motto lautet: Hauptsache bunt. Da rückt in den Hintergrund, ob ein Zusatzstoff zu Demenz, Hyperaktivität und Krebs führen kann oder einfach nur unsere Ekelgrenze überschreitet. Viel wichtiger ist das strahlende Blau!
Ursprünglich wollte ich eigentlich nur eine hilfreiche Aufstellung erstellen, die es leichter macht, für uns erlaubte und nicht erlaubte Lebensmittel zu unterscheiden. Vielleicht sogar noch nützlich, um ein paar kryptische E-Nummern ein wenig aufschlüsseln und zu verstehen. Leider ist dies aber zu einer Liste des Grauens geworden, die zu denken gibt und teilweise fassungslos macht. Ich möchte auch klar darauf hinweisen, dass Lebensmittel, bei denen keine negativen Gesundheitsfolgen vermerkt sind, unter Umständen schlichtweg noch gar nicht ausreichend darauf untersucht worden sind. Insgesamt lässt sich aber feststellen, dass je natürlicher der Zusatzstoff ist, auch damit zu rechnen ist, dass er umso weniger Gefahren birgt.
Besser ohne
Wer Zusatzstoffe und E-Nummern gegen Geschmack tauschen will machts selbst: Blätterteig ist zügiger und einfacher hergestellt, als man denkt und die Mühe lohnt sich! Die Belohung ist ein leckeres Butteraroma und jede Menge Prestige.
Zum Rezept
Besonders erstaunlich für mich war dabei, dass viele Zusatzstoffe und E-Nummern, die hier gelistet sind, im Ausland verboten sind, hierzulande aber als unbedenklich eingestuft werden und zur Verwendung erlaubt sind. Erlaubt, obgleich durch Studien bereits belegt werden konnte, dass sie unterschiedlichste Krankheitsbilder auslösen können. Mein Favorit: “E214- Ethyl-p-hydroxybenzoat”, macht Garnelen wie auch Saucen haltbar und hält sie schön frisch. Kleiner Haken, es kann außerdem in Brusttumoren nachgewiesen werden. Das sie Katzen töten kann und als Betäubungsmittel für Frösche genutzt wird, ist nur eine perfide Randnotiz.
Eine gute und eine schlechte Nachricht
Es bleibt zwar weiter nicht immer eindeutig, ob ein Lebensmittel nun erlaubt oder nicht erlaubt ist. Wenn Ihr aber die Liste lest, vergeht Euch eh der Appetit darauf! Von Reizdarm über Leber- und Nierenschäden, bis hin zu Krebs und Demenz ist alles dabei. Was solls, dafür ist alles schön bunt, cremig und hält sich bis zum Ende aller Tage. Wohl bekomms…
Hinweis: Die Angaben sind ohne Gewähr! Diese Liste erhebt keinen Anspruch auf Vollständigkeit. Etwaige Fehler bleiben vorbehalten.