Bologneserezepte gibt es auf der Welt wahrscheinlich soviele wie Familien, denn das Gericht ist ein Wohlfühlessen mit Mamafaktor. Und da die Zuhausebolo´ eh unerreichbar ist, mache ich ihr hier gar keine Konkurrenz, sondern berufe mich in diesem Rezept auf das italienische Original. Es muss die Mamabolognese ja nicht ersetzen, ist aber schon…echt gut.
Ragù alla Bolognese – helalisiert
Der Klassiker Spaghetti Bolognese hat wahrlich so manches über sich ergehen lassen müssen. Herabgestuft zur halbflüssigen Pastasauce, in der Ehre verletzt mit Ingredienzien wie Ketchup, Zucker oder viel schlimmer unidentifizierbaren Pulvertütchen aus dem Supermarkt oder kombiniert mit Tetra-Pak-Hollondaise und Gouda überbacken als Einladung zu einer kulinarischen Geisterbahnfahrt. Die wahre Bolognese ist ein Ragout statt einer Sauce, welches die Nudel zart umschmeichelt und mit wenigen Zutaten auskommt. Die Zubereitung ist dabei wirklich äußerst einfach und stressfrei und die Vorfreude groß, wenn das Ragout stundenlang auf dem Herd vor sich hinschmurgelt, um seinen Geschmack zu intensivieren. Zur großen Freude ist das Rezept auch schnell helalisiert. Wir nehmen natürlich reines Rinderhack, ersetzen den Weißwein durch ein Helal-Ersatzprodukt oder durch Gemüsebrühe und überlisten unsere Bolognese mit geräuchertem Paprikapulver, um das leichte Raucharoma des Pancettas nachzuahmen. Bei den Italienern hat jede Nudelform einen Sinn und Spaghetti sind, wenn auch hier in Deutschland klassisch, nicht die ideale Pasta für Bolognese. Traditionell werden Tagliatelle, die eine viel breitere Oberfläche haben, genutzt, damit möglichst viel von unserem leckeren Ragout haften bleibt. Kleiner Tipp am Rande: Bei der Bolognese ist ähnlich wie bei Eintopf, sie schmeckt am nächsten Tag, wenn sie richtig durchgezogen ist, noch mal besser!
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Zutaten
- 1 El Pflanzenöl
- 1 Stange Stangensellerie
- 400 Gramm Hackfleisch vom Rind
- 200 Gramm Gulasch vom Rind
- 100 ml Helal Weißwein 0,0% oder Gemüsebrühe
- 50 ml Milch
- 2 Karotten
- 400 Gramm italienische Datteltomaten aus der Dose in guter Qualität
- 1 Zwiebel mittelgroß
- 1 EL Tomatenmark
- 2 Lorbeerblätter
Optional
- 1 TL geräuchte Paprika
Anleitung
- Die Zwiebeln und den Stangensellerie in kleine Würfel schneiden und bei kleiner bis mittlerer Hitze ohne Farbe für 10 Minuten dünsten. In der Zwischenzeit kannst Du die Karotte ebenfalls in Würfel schneiden und nach 10 Minuten dazugeben und weitere 5 Minuten mitgaren. Das Gulaschfleisch kannst Du einmal grob durchhacken.
- Die Hitze erhöhen, ggf. noch etwas Öl hinzugeben und das Gulaschfleisch dazugeben. Wenn vorhanden, mit dem geräucherten Paprikapulver würzen (das ist unser Pancettaersatz). Wenn es ein wenig Farbe angenommen hat, das Hackfleisch dazugeben und alles für wenige Minuten anbraten bis auch das Hackfleisch schön angeröstet ist.
- Nun gibst Du das Tomatenmark hinzu und lässt es für nicht mehr als eine Minute mitbraten, um dann mit dem Weißwein (oder der Brühe) abzulöschen.
- Füge nun noch die Tomaten, die Lorbeerblätter und die Milch hinzu, sowie Salz und Pfeffer. Lasse das ganze nun bei niedriger Hitze, leicht köchelnd für 2,5 Stunden garen (Deckel geschlossen) und rühre das Ragout gelegentlich um.
- Zum Abschluss kannst Du die Bolognese noch mal mit Salz und Pfeffer abschmecken und vermischt mit Tagliatelle (traditionell) oder auch Spaghetti servieren. Dazu passt frisches Weissbrot und frisch geriebener Parmesan.Afiyet olsun!
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